Das Schuldwesen ist ursprünglich etwas rein Künstliches, was aber durch unsere Akzeptanz von Schuld und den entsprechenden Schuldgefühlen zu einem realen Wesen geworden ist.
Auch wenn es uns meist nicht bewusst ist, fühlen wir uns sehr schnell für irgendetwas schuldig, obwohl es uns nicht betrifft. Wir entschuldigen uns, wir rechtfertigen uns, wir verbiegen uns. Ein mögliches Auslösen von Schuld blockiert uns in unendlich vielen Belangen, auch wenn wir es gar nicht merken, so sehr sind wir an dieses Verhalten, diese Vermeidungsstrategie gewöhnt.
Selbst wenn wir unsere eigenen Ziele nicht erreichen, fühlen wir uns schuldig. Wir versuchen mit viel Aufwand alles «richtig» zu machen, es jedem Recht zu machen und dennoch flüstert das Schuldwesen ständig, das sei nicht genug.
Dieses «Wesen» breitet sich mit der Zeit auf der körperlichen und auch auf der Seelenebene aus und kreiert mehr und mehr das Gegenteil von Freiheit und Leichtigkeit. Es zerstört den Selbstwert und stellt alles in Frage, was wir tun.
Insbesondere Menschen, die sich spirituell entwicklen, haben oft das Gefühl von Schuld und verstricken sich zusätzlich in der Angst-Theorie von sogenanntem Karma.
Echte Leichtigkeit ist ab einem gewissem Lebensalter kaum noch spürbar und wir vermissen die Unbeschwertheit der Jugend. Das muss allerdings nicht so sein, denn das Schuldwesen kann relativ leicht erlöst werden.
Menschen mit einem ausgeprägtem Schuld- und Unrechtsempfinden haben fast immer auch Probleme sich abzugrenzen. Sie können schlecht Nein sagen und haben ein sehr ausgeprägtes Mitgefühl. Auch wenn sie selbst darunter am meisten leiden, vermögen sie oft nicht, sich um ihrer selbst Willen abzugrenzen. Dies ändert sich innerhalb weniger Tage nachdem das Schuldwesen erlöst wurde.
Mitgefühl wird auch ohne Schuldwesen weiter empfunden aber in einer gesunden Weise und mit angemessener Distanz.